enver_18532781Guten Morgen, wichtig ist es nach meinem Dafürhalten, zu erkennen, dass man sich nicht übernimmt und nachher keine Freude mehr daran hat.
D.h. lieber nur zwei oder drei Sachen, die man nebenher macht, aber dafür intensiver, als wenn man ständig von A nach B hetzt und sich den Terminkalender total voll knallt. Denn auch Erholungsphasen oder mal ein "Gammeltag" sind gut für die Seele. Je älter man wird umso mehr (Du bist vermutlich noch in den Zwanzigern ?)
Bei mir ist es eigentlich recht ausgewogen, obwohl ich auch viel mache und das neben einer Vollzeitbeschäftigung (muss am Tag 8 Stunden arbeiten, hinzu kommt die Mittagspause und der Weg zur Arbeit, da sind schon mal mindestens 9 Stunden weg).
Ich habe auch viele unterschiedliche Interessen und bin auch aufgeschlossen für Neues. Es gibt so viele Angebote und auch nicht unbedingt teuer. Z.B. mache ich Sprachkurse bei der VHS. 14 Termine á 90 Minuten, und die Lehrerin macht immer gerne noch ein paar Minuten länger, kosten z.B. 84 Euro. Ich finde, das ist nicht zu viel.
Ich werde sogar von meiner Arbeit freigestellt, weil der Kurs am späten Vormittag ist. Die Fehlzeit geht einfach von meinen Überstunden ab und um Teil ist es ja auch in der normalen Mittagspausenzeit. Ich bin aber sehr froh, dass das genehmigt worden ist. Vor einigen Jahren, unter einer anderen Leitung, hätte man nicht mal fragen dürfen...
Ich gehe von meiner Arbeit aus fußläufig dorthin, da habe ich 10/12 Minuten hin und 10/12 Minuten zurück noch eine "kleine Sporteinheit". In solchen Kursen trifft man auch ganz nette Leute und daraus ergeben sich auch schon mal weitere private Kontakte. Wir haben da z.B. eine Whatsapp-Gruppe von dem Sprachkurs.
Dafür habe ich aber einen Tanzkurs auslaufen lassen, der am frühen Abend des gleichen Tages wie der Sprachkurs war. Das war mir dann doch zu viel, zumal ich auch noch Eltern habe, um die ich mich kümmere. Das habe ich gekappt und habe da auch kein schlechtes Gewissen. Sollte irgendwann mal mehr Zeit sein, kann ich ja einen neuen Tanzkurs machen. Ich spiele auch regelmäßig mit Freunden Doppelkopf. Außerdem habe ich vor einigen Jahren Bridge gelernt. Insbesondere Bridge ist etwas, das man auch im hohen Alter noch spielen kann. Im örtlichen Bridgeclub sind etliche, die schnon über 80 sind. Daran kann man meiner Meinung nach sehen, dass es fit im Kopf hält, wenn man Kontakte pflegt und die grauen Zellen benutzt.
Termine, die mir wichtig sind, blocke ich in meiner Agenda und sehe auch zu, dass ich diese wahrnehme. Heute Nachmittag z.B. sind mein Partner und ich nachmittags zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Bekannte von mir heiraten nämlich heute. Und am Samstag sind wir in ein Restaurant zu einem Geburtstag eingeladen. Morgen muss ich mit meinen Eltern etwas erledigen. Freitags können wir schon um 12.30 bzw. 13 Uhr Feierabend machen. Da hat man zum Glück noch viel vom Tag.
Gestern habe ich mit meinem Vater einen (kostenlosen) Vortrag besucht. Hinterher gab es noch Kaffee/Tee und Plätzchen. Der Vortrag war recht witzig und auch mein Vater hatte Spaß daran.
Dann habe ich Wellnesstermine, die mir wichtig sind. Massage, Kosmetik, Fußpflege, in ein paar Wochen samstags ein Workshop über 3 Stunden.
Außerdem habe ich ein festes Theater-Abo mit einer Bekannten. So einmal im Monat gehen wir ins Theater. Das hat mir bis jetzt immer super gut gefallen. Schöne Atmosphäre, klasse Stücke. Wir haben das Abo schon in der dritten Saison. Durch das Abo ist es günstiger als wenn man eine Einzelkarte kaufen würde. Es ist nicht mal teurer als Kino. Vorher gehen wir auch schon mal in der Nähe essen, quatschen usw. Oder ich bin vorher schwimmen gewesen, weil in dem Ort ein super Schwimmbad ist.
Was mir immer auch wichtig ist sind, Kontakt im RL zu pflegen. Nach meiner Trennung habe ich einige sehr nette Frauen kennen gelernt, die ich ab und an treffe. Letzens habe ich z.B. einige zu mir nach Hause zu einem opulenten Frühstück eingeladen. Das war sehr harmonisch und hat sich über fast 5 Stunden hingezogen.
Ich könnte jetzt hier noch weiteres aufzählen, aber ich denke, es reicht. Mein Fazit:
- wichtig ist die Life-Work-Balance (natürlich ist es gut, wenn man in seinem Job so viel verdient, dass man seine Freizeit auch entsprechend genießen kann)
- Kontakte zur Familie, Freunden und Bekannten nicht vernachlässigen
- sich trauen, mal was Neues auszuprobieren (in der Zeitung stehen immer gute Angebote). Durch Kurse kann man z.B. gut feststellen, ob das Angebotene einem liegt oder nicht so. Oft muss man sich erst nach zwei Schnupperstunden entscheiden !
Das mit dem Nähkurs, den Du besuchst, finde ich eine ganz ganz tolle Idee ! Da wirst Du bestimmt Freude dran haben und es ist auch super, wenn man sich selbst Kleidung nähen kann, selbst Gardinen nähen kann usw. Da kannst Du wirklich viel Geld mit sparen und vor allem hast Du etwas ganz Individuelles.
Und auch das mit dem Make-up finde ich super, wenn es Dich eben interessiert und Dir liegt.
Dann lieber nur zwei oder drei Sachen machen, aber dafür richtig !
Und Sport kann man auch zu Hause machen. Isomatte, ein paar gezielte Übungen, jeden Tag 10-15 Minuten, müsste jeder schaffen, einzuplanen. Oder Du gehst draußen schön stramm spazieren oder walken. Oder machst eine kleine Radtour. Ich fahre relativ viel mit dem Rad. Gleich werde ich auch mit dem Rad zur Arbeit fahren. So habe ich Bewegung, frische Luft und schon Erholung auf dem Hinweg.
Ich wünsche Dir alles Gute für die Zukunft !